Rückblick: Mein erstes Facebook-Gewinnspiel

Als ich erfuhr, dass zwei meiner Geschichten in einer Kurzgeschichten-Sammlung abgedruckt werden, dachte ich sofort daran, nicht nur ein Eigenexemplar davon zu bestellen, sondern mehrere, um sie zu verschenken, und um auf Facebook ein Gewinnspiel damit zu veranstalten.

Meine tolle Steampunk-Lostruhe!

Ich habe schon ein bisschen was über Gewinnspiele auf Facebook gelesen, und gemerkt: 99% aller Seitenbetreiber machen es falsch. Sie ermitteln den Gewinner über Likes, die abgegeben wurden oder aus denen, die einen Beitrag teilen. Und das Gewinnspiel auf der Pinnwand, mittels eines Bildes oder Videos laufen zu lassen ist ebenso nicht korrekt. Des Weiteren darf der Gewinner auch nicht via Facebook benachrichtigt werden über seinen Gewinn, was zur Folge hat, das man die Emailadressen der Teilnehmer abfragen muss.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe mich (denke ich) an alle Regeln gehalten:
– Gewinnspiel über ein eigenes Tab mittels der App “Static Html“.
– Zum Teilnehmen, muss man Fan der Seite werden. Okay, das ist kein Muss seitens Facebook, aber man will ja schließlich seine Fan-Zahl in die Höhe treiben. Ich habe das elegant gelöst: Bei meinem Gewinnspiel wurden die Teilnahmebedingungen erst angezeigt, wenn man Fan der Seite wurde.
– Um zu gewinnen, musste man lediglich eine Email an mich senden, in der neben der Adresse auch der Name bei Facebook stehen sollte.
– Natürlich soll mein Gewinnspiel so viele Leute erreichen wie möglich. Also habe ich jedem, der den Gewinnspielbeitrag geliked und geteilt hat, jeweils ein zusätzliches Los in der “Lostrommel” gegeben. Wieder eine elegante Lösung, die das Verbreiten innerhalb der Facebook-Regeln möglich macht.

[UPDATE, 30.08.2013: Mittlerweile hat Facebook die Gewinnspielregeln geändert. Bitte hier nachlesen!]

Tag der Liebe

Soweit so gut. Am 13. Februar habe ich das Gewinnspiel gestartet. Die Reaktion der Fans (53 Stück) war allerdings ernüchternd. Nun ja, um mich besser auszudrücken: Nicht vorhanden. Keine Email, kein Like, nichts. Okay, das Gewinnspiel geht ja eine ganze Woche, warten wir mal ab, dachte ich mir.
Werbung für das Gewinnspiel habe ich an diesem Tag noch keine gemacht, höchstens vielleicht über den Twitteraccount, aber das war nicht der Rede wert.
Am nächsten Tag, Valentinstag, sah die Sache schon anders aus. Auf einmal folgte auf der Facebookseite ein Like nach dem anderen und kurz darauf auch immer eine Email mit den erforderlichen Daten für das Gewinnspiel. Ich staunte nicht schlecht. An einem einzigen Tag hatte sich die Fan-Zahl verdoppelt.
Woher kamen die alle so plötzlich? Zu dem Zeitpunkt hatte ich das Ebook “Leckerbissen” kostenlos bei Amazon angeboten und ich dachte zuerst, die ganzen Likes kämen von den Lesern. Weit gefehlt! Am nächsten Tag stellte ich fest, das eine andere Seite, die sich auf Gewinnspiele auf Social Media-Seiten spezialisiert hat, mein Gewinnspiel vorstellte. Unter anderem auf ihrer Facebookseite, die ca. 50.000 Fans hatte. Da war es kein Wunder, das so viele Leute auf meine Seite aufmerksam wurden.

Ernüchterung

Im ersten Moment der Feststellung war ich etwas niedergeschlagen. Die ganzen neuen Likes kamen von Leuten, die nur am Gewinnspiel teilnehmen wollten. Es waren keine Leser meines Buches.
Ich dachte eigentlich, dass sich diese Leute für den Inhalt meiner Seite interessieren und erstellte in der ersten Euphorie einen Post, in dem ich sie zum Mitbestimmen über meine nächste Geschichte aufrief. Leider ohne Reaktion.
Meine Facebookseite gab es schon einige lange Jahre, als die Doppelmond-Saga noch Twilight Symphony hieß und ein Computerspiel werden sollte. Dadurch haben sich mit der Zeit ca. 40 Fans angesammelt, die durch die Umbenennung und Fütterung mit neuem Inhalt auf 53 anstieg. Mit dem Gewinnspiel wollte ich eigentlich diese Fans erreichen und “Danke” sagen. Aber lustigerweise hat niemand von diesen ersten 53 am Gewinnspiel teilgenommen.

Erkenntnis

Einen Tag später hatte ich mich damit abgefunden. Ich dachte mir, dass durch dieses Gewinnspiel eine Menge Leute auf meine Seite aufmerksam werden, die sich vielleicht auch tatsächlich für die Thematik (Lesen, Schreiben, Vampire, Fantasy, etc.) interessieren und auch nach meinem Gewinnspiel bei mir bleiben. Also habe ich mich auf die Suche nach weiteren Gewinnspielseiten auf Facebook gemacht und wurde fündig. Auf manchen konnte man sein Gewinnspiel selbst auf deren Pinnwand schreiben und andere wollten angeschrieben werden. Die Antworten waren aber leider dürftig. Einer wollte tatsächlich einen Amazon-Gutschein im Wert von 25 Euro haben, als “Aufwandsentschädigung”. Dabei hatte seine Seite nicht mal 5000 Fans. Im Vergleich zu der Seite mit 50.000 Fans, die mein Gewinnspiel kostenlos und ohne mein Zutun veröffentlichte war das ein Witz.

Viel Arbeit

Meine nächste Erkenntnis war: Das Gewinnspiel zu betreiben erforderte viel Arbeit. Das merkte ich spätestens, als ich anfing die Lose anzufertigen, die ich später dann ziehen wollte. Ja, das ist oldschool, aber wie soll man das sonst machen, habt ihr eine bessere Idee? Random.org? Da müsste ich wie ein bekloppter copy/pasten.
Nun gut, ich musste herausfinden, wer wie viele Lose bekam, da ja Leute die neben einer Email auch noch Lose für das Liken und Teilen bekamen. Das erforderte viel Geduld.
Am Ende haben exakt 100 Menschen bei meinem Gewinnspiel mitgemacht. Dabei wäre ich nach dem ersten Tag schon froh gewesen, wenn nur 3 Emails kämen, damit ich die Bücher losbekomme.

Ziehung der Gewinner

Am 20. Februar, um 11 Uhr war Einsendeschluss. Der Zeitpunkt war etwas unglücklich gewählt, ich hätte lieber das Wochenende nehmen oder den Zeitpunkt auf die Abendstunden legen sollen. Das nächste Gewinnspiel werde ich wohl auch während irgendwelchen Schulferien veranstalten. Die Osterferien vielleicht.
Die Anzahl der Fans ist mittlerweile auf 213 angestiegen, eine Zahl mit der ich niemals gerechnet hätte! Und ich bin immer noch gespannt, wie viele nach dem Gewinnspiel wieder abspringen.

Ich habe es mir bestimmt nicht einfach gemacht, aber ich hatte von Anfang an die Idee, die Ziehung der Lose in einem Video zu zeigen. Das habe ich dann auch gemacht und noch ein Intro gebastelt, sowie Sounds druntergelegt. So gesehen, war 11 Uhr als Einsendeschluss nicht verkehrt, weil ich dann Zeit hatte für das Video und das Hochladen. Letzteres dauerte länger als das Erstellen selbst, da ich immernoch mit DSL 2000 rumgurke. Ätzend.
Aber durch das Video wurden alle Teilnehmer nochmal aktiv auf meiner Seite und mussten sich das erst anschauen, um zu gucken, ob sie gewonnen haben. Und die Gewinner sind vielleicht so glücklich darüber, dass sie das Video teilen. Wieder kostenlose Werbung für mich! Aber abgesehen davon finde ich das so viel interessanter und unterhaltsamer, anstatt einfach lieblos die Namen auf Facebook zu nennen, oder?

Pfiffig, wie ich bin, habe ich die Gelegenheit genutzt und den drei Gewinnern natürlich nicht nur einfach das Buch geschickt. Ich habe dazu auch eine kostenlose Leseprobe meines Ebooks “Kurzgeschichten aus Nuun” beigelegt sowie Flyer für mein Ebook “Die kleine Lebensfibel” sowie meinem T-Shirt-Shop “StoffweXel“. Eine Seite mit all meinen Büchern sowie Lesermeinungen befand sich auch darin.

Die Post müsste spätestens heute die Gewinner beliefern. Ich hoffe, ihnen gefällt das Buch! 🙂

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