Ich schreibe einen Roman – Logbucheintrag #6

Benjamin Spang: Hat seinen
eigenen Kopp
Foto: Mark Lissmann

Warum es total geil ist, Self-Publisher zu sein.

Oft habe ich mir die Frage gestellt, aber vor ein paar Tagen ist mir klar geworden, dass ich im Moment gar keine Lust habe, bei einem Verlag unterzukommen.
Immer wieder beobachte ich bei meinem Vollzeit-Job als Mediengestalter, dass Projekte nicht so toll werden, wie sie es hätten werden können. Die Gründe: Zeit, Geld und Qualität müssen sich die Waage halten. Und letzteres bleibt dann meist auf der Strecke, weil das primäre Ziel nun mal lautet: Geld verdienen und möglichst viel Zeit sparen. Ganz oft ist es auch der Kunde, der seinen Kopf durchsetzen will, und das coole Projekt so sehr beschneidet, das am Ende doch wieder nur 0815-Ware dabei herauskommt. Ekelhaft!

Umso mehr genieße ich es als verlagsunabhängiger Autor (Self-Publisher), dass mir beim Schreiben und Veröffentlichen meiner Bücher niemand reinredet. Natürlich nehme ich Ratschläge und Kritik gerne an, vor allem was das Korrektorat und Lektorat angeht. Aber ob ich diese Ratschläge dann auch umsetze bleibt meine Sache. Welche Geschichten schreibe ich? Wer ist meine Zielgruppe? Wie mache ich mein Marketing? Mit welchen Leuten gebe ich mich ab, mit wem arbeite ich zusammen? Wer macht mein Korrektorat und Lektorat? Wie sieht das Cover meines Buches aus? Das liegt alles in meiner Hand. Ich kann tun und lassen was ich will, kann selbst entscheiden, muss aber mit den Konsequenzen leben. Die heißen in diesem Falle: Kosten. Das Korrektorat kostet Geld, ebenso sich ein Buchcover zeichnen zu lassen. Alles hat seinen Preis und seine zwei Seiten. Wenn ich Qualität abliefern will, muss ich in allen Bereichen, in denen andere besser sind als ich, die bestmöglichen Leute mit ins Boot nehmen. Und dafür bezahle ich gerne!

“Das hier ist meine Show!”

Einen Verlag muss ich ja überhaupt erstmal überzeugen mit meinem Werk. Passt es nicht in das Verlagsprogramm oder die Zielgruppe, wird es aussortiert. Unabhängig davon, wie gut die Geschichte ist! Im besten Falle bekommt man nach ein paar Monaten eine Absage. Bei einem Verlag wird für mich bestimmt, wie das Cover auszusehen hat, vielleicht darf ich mir aus drei Varianten eines aussuchen.
Auf der anderen Seite hat ein Verlag ein besseres Gespür dafür, wie das Cover für die Zielgruppe am besten aussehen sollte und er übernimmt die Kosten dafür. Ebenso bezahlt er das Korrektorat und das Lektorat. Wem das wichtig ist, sollte sich nicht scheuen, einen Verlag zu suchen. Für mich ist meine Freiheit, zumindest im Moment, wichtiger. Es macht richtig Spaß, alles selbst zu steuern. Marketing macht mir ebenso viel Spaß, wie das Schreiben selbst. Sich immer neue Dinge auszudenken, wie man seine Leser überraschen und begeistern kann, ist in beiden Bereichen möglich. Ich kann mir heute Abend ein tolles Gewinnspiel auf Facebook überlegen, um meinen Fans zu danken, und das morgen schon umsetzen. Das hier ist meine Show und ich genieße das enorm! 🙂

Wie seht ihr das? Werden eure Bücher über einen Verlag veröffentlicht? Wenn ja, was bestimmt ihr selbst, wo werdet ihr bevormundet? Ich bin sehr gespannt auf eure Kommentare und lasse mich auch gerne eines besseren belehren!

Gehabt euch wohl und meidet die Dunkelheit, liebe Leser!

 

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