Wie ich mich zum Schreiben motiviere – Logbucheintrag #8

Was wirklich zählt: Dranbleiben!

“Klopf Klopf!”
“Wer ist da?”
“Deine Motivation!”

Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt, sagte eins Konfuzius. Und auf diesen Schritt folgen logischerweise viele weitere. Wenn ich also jeden Tag ein paar Schritte gehe, bin ich irgendwann am Ziel. So ist das auch mit dem Schreiben, gerade wenn man “nebenher” noch einen 8-Stunden-Job sowie weitere Verpflichtungen zu meistern hat. Viele werfen dann schnell die Flinte ins Korn und denken sich “Lieber gar nicht schreiben als wenig schreiben!”, aber was wirklich zählt: Dranbleiben!
Natürlich hat man das Gefühl, es geht nicht vorwärts, so geht es vielen anderen Schriftstellern auch. Ich habe für mich eine Methode entdeckt, mit der ich da ein bisschen Gegensteuern kann. Ich visualisiere mir die Zeit, die ich in meinen Roman stecke. So weiß ich immer, wie viel Arbeit ich bereits investiert habe. Ich sehe die Strecke, die ich zurücklege vor mir und weiß dadurch, wie viel Zeit ich schon investiert habe. Ebenso sehe ich, was noch vor mir liegt. Aber wie mache ich das?

Dafür kann man ein kleines, kariertes Notizbuch verwenden und z. B. für jede Stunde oder jeden Tag, an dem man geschrieben hat, ein Kästchen ausfüllen. Die Zeiteinteilung bleibt da jedem selbst überlassen, je nachdem was man erreichen möchte oder wie viel Zeit man sich freischaufeln kann am Tag. Man muss das auch nicht an der Zeit messen: Wenn man ein Jahr lang jeden Tag eine Seite schreibt, hat man auch einen Roman zusammen! Das wichtige ist nur: Man sieht, was man geleistet hat (ausgefüllte Kästchen) und ebenso, was man noch leisten muss (leere Kästchen).

Wichtig: Jeden Tag schreiben!

Da ich eigentlich nur daheim am PC schreibe, habe ich mir für jeden Monat eine DIN-A4-Seite gestaltet, auf der ich für jede Kalenderwoche 14 Kästchen platziert habe. Dazu habe ich auch drei Bereiche gefügt: Bronze, Silber und Gold. Ein Kästchen bedeutet 1 Stunde und je mehr ich schaffe in der Woche, desto eher komme ich in den Silber- und Goldbereich. Es motiviert mich ein wenig, in diese Bereiche zu kommen, aber viel mehr möchte ich damit mein Minimalziel erreichen und kontrollieren, das ich individuell festlege. Aktuell will ich jede Woche mindestens 8 Stunden schreiben und kann dies immer an der Anzahl der ausgefüllten Kästchen überprüfen.

Wichtig ist mir auch, dass ich jeden Tag schreibe. Das ist mir mehr wert als eine höhere Stundenzahl in der Woche. Wenn ich jeden Tag eine Stunde schreibe, bleibe ich dran. Es wird zur Gewohnheit wie Zähneputzen. Ich bleibe bei der Geschichte, bei meinen Charakteren und in der Welt. Ich setze alles daran, diese Kette nicht zu unterbrechen und mich wirklich jeden Tag mindestens eine Stunde meinem Projekt zu widmen. Das wird besonders schwer, wenn ich diese Stunde Abends, nach einer Party oder einem langen Tag in der Stadt noch erledigen muss, aber in solchen Momenten entscheidet sich, wie sehr man diesen Roman zum Leben erwecken möchte. Ich habe Angst davor, dass wenn ich es an einem Tag mal nicht schaffe in meine Welt zu tauchen, ich so sehr rauskomme, dass es mich viel Zeit und Mühe kostet, mich noch einmal einzuarbeiten.
Nachdem ich Tage oder Wochen nicht an meinem Roman gearbeitet habe, müsste ich mich in 200 Seiten reinlesen, um zu erkennen, was ich noch überarbeiten muss. Dieser Arbeitsberg wäre sehr groß und abschreckend. Stattdessen errichte ich lieber immer wieder Basislager auf dem Weg zur Spitze und arbeite mich Stück für Stück nach oben.

Mit dieser Methode des “sichtbar machens”, sehe ich den Weg, den ich gegangen bin und bin gleichzeitig motiviert, ihn nicht zu unterbrechen und weiterzugehen. Mit jedem kleinen Kästchen, jedem kleinen Schritt, komme ich dann irgendwann ans Ziel: Mein erster Roman! 🙂

Gehabt euch wohl und meidet die Dunkelheit, liebe Leser!

 

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10 Replies to “Wie ich mich zum Schreiben motiviere – Logbucheintrag #8”

    1. Hey, danke für deinen Kommentar!
      Ja, probier es mal aus und berichte mir von deinen Ergebnissen :). Du kannst dir das August-Bild des Posts auch gerne als Vorlage abspeichern und in einem Grafikprogramm anpassen :).

      Viel Erfolg!

  1. Die Methode sollte ich auch mal ausprobieren.
    Bisher habe ich mir immer festgelegt, wie viele Seiten ich in etwa pro Tag schaffen will, aber mit der Methode bin ich doch ein wenig sehr unzufrieden. Da finde ich deine Idee doch besser. =)

    1. Danke für deinen Kommentar! 🙂 Es freut mich sehr, dass dir diese Methode mehr zusagt und ich hoffe du kommst gut damit zurecht! Ich benutze sie seit Januar und es motiviert mich, pro Woche eine zuvor festgelegte Stundenzahl zu erreichen. Berichte mir, wie du mit der Methode zurechtkommst, ja?

  2. Ich glaube, ich klau mir diese Methode mal. Bin gerade über den NaNoWriMo-Hashtag auf Twitter hier gelandet und sowas scheint genau etwas für mich zu sein 🙂

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